
Brot & Salz Brotmanufaktur und Serpa-Markt
Erneut gibt es in Nußloch eine Erweiterung der Einkaufsmöglichkeiten an Lebensmitteln. Nun eröffnet auch noch eine Backwarenmanufaktur gegenüber dem Penny und eine kleine Supermarktfiliale an der Gemarkungsgrenze zwischen Nußloch und St. Ilgen. Das in vielerlei Hinsicht kritisierte Projekt „Supermarkt Nord“ auf der grünen, intakten Wiese am Ortsrand wird damit noch fragwürdiger.
Unser Lebensmittelangebot steigt weiter. Nicht nur das neue ERMAR-Center auf der nördlichen Hauptstraße öffnet bald seine Pforten. Die Mannheimer Brotmanufaktur „Brot & Salz" hat gerade in Nußloch eine neue Filiale in der Massengasse 93, neben der Metzgerei Neff bzw. gegenüber dem Penny-Markt, eröffnet. Auch wenn der Verkauf anfänglich noch in einem Provisorium von statten geht, weil die geplante Einrichtung noch auf sich warten lässt, werden wir vor Ort bald ein kleines, feines Ladengeschäft antreffen. Das freut uns, denn somit stärken wir mit einem heutzutage seltenen, echten Bäckerhandwerk mit besonderen Produkten (wie wir diese z. B. auch von unserer alteingesessenen Bäckerei Siefert im Ortszentrum gewohnt sind) das bestehende, so wichtige Nahversorgungszentrum im Kreuzungsbereich „Massengasse/Mühlstraße ".
Des Weiteren eröffnet Serpa, eine Supermarktkette mit Standorten u. a. in Karlsruhe, Bruchsal und Heidelberg (Bahnstadt), an der Lichtenau westlich von Nußloch seine 9. Filiale.
Der Standort liegt in der Nachbarschaft des Nußlocher Tennis-Clubs, unmittelbar an der Gemarkungsgrenze von Nußloch und St. Ilgen. Das 1990 gegründete Unternehmen übernimmt dort in der Sinsheimer Straße 2 die ehemaligen Räumlichkeiten des Büromöbelhändlers Pfister neben dem Peugeot-Autohaus Purkart und dem gegenüberliegenden St. Ilgener Penny-Markt.
Wir haben einen großflächigen REWE-Supermarkt (Erweiterung 2020), den Penny-Supermarkt, das ERMAR-Center (Feb./Mär. 2022), einen Rossmann (seit 2018), nun vier Bäckereien (seit Januar 2022), zwei Metzgereien, den Wochenmarkt, mehrere bäuerliche Hofläden und 29 Supermärkte von Filialisten in unmittelbarer Nähe (siehe letzter RaRu-Artikel vom 28.01.). Wieder stellt sich die Frage, welche Unterversorgung Teile des Gemeinderates sehen, die unverändert den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Einzelhandel Nord" und damit den verzichtbaren, wenn nicht gar unnötigen Bau eines weiteres Supermarktareals forcieren.
Wollen wir wirklich die in vielerlei Hinsicht wertvolle grüne Wiesen- und Naturlandschaft am schönsten Nußlocher Ortseingang ohne echte Notwendigkeit betonieren und asphaltieren? Wir erinnern unverdrossen an unser (noch) intaktes Landschaftsbild mit dörflichem Charakter, den Grünfächenerhalt für den konkreten Klima-, Natur- und Artenschutz, die fortschreitende Flächenversiegelung, die natürliche Wasseraufnahmefähigkeit von Böden, die Bedeutung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, die entstehenden Verkehrseffekte durch den Ort, aber auch an den Schutz unseres Ortszentrums als geschäftige, „menschelnde Mitte“. Das alles steht auf dem Spiel und es wäre ein Verlust für Nußloch; es wäre ein hoher Preis, den wir für einen weiteren unnötigen Supermarkt zahlen.
Eure engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürger von Nußloch intakt e. V.
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