Freitag, 3. Juni 2022

Gesunde Böden statt noch ein Supermarkt

Der „Einzelhandel Nord“ würde in Nußloch wertvolle Böden und damit wichtige natürliche Funktionen zerstören. Als hätten wir nichts gelernt, ist es ein Musterbeispiel für ein „Weiter so“, das nichts mit Vernunft und nachhaltigem Handeln zu tun hat.

Böden sind die dünne und fruchtbare Haut der Erde. Sie sind ein fragiles System und für unsere Ernährung essenziell. Darüber hinaus sind Böden ein großer CO2-Speicher, der größte planetare Wasserfilter und eine unfassbare Herberge für Biodiversität. Wussten Sie, dass in einer Hand voll gesundem Boden mehr Organismen leben als Menschen auf der Welt? In dieser Menge existieren bis zu 10 Milliarden Mikroorganismen, Bakterien, Pilze und zahllose andere Lebewesen. Sie machen Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar, sorgen für den Abbau organischen Materials und sind die Grundlage für das wichtige Bodennahrungsnetz. Daraus bedienen sich auch in Nußloch auf dem gefährdeten 15.000 qm großen Areal Wildpflanzen, Gräser, Sträucher, Bäume, Insekten, Würmer, Vögel, … - und natürlich auch die Schafherden des angrenzenden Schafhofs.

Diese wertvollen Böden entstehen über Jahrhunderte. Einmal verdichtet, betoniert oder bebaut verlieren sie unwiderruflich ihre wichtige ökologische Funktion. So soll dies auch am grünen Ortsausgang Richtung Leimen für einen weiteren und unnötigen Supermarkt mit einem Großparkplatz geschehen („Einzelhandel Nord“)?

Böden haben darüber hinaus die Fähigkeit, Wasser zu reinigen und zu speichern. „Der Schlüssel zu gesundem, sauberem Grund- und Trinkwasser ist ein gesunder Boden mit einem gesunden Bodenleben und gesunder Bodenstruktur!“, betont Franz Rösl, Vorstandsvorsitzender der Interessengemeinschaft Gesunder Boden e.V. aus Regensburg. Auch die Wasseraufnahmefähigkeit von Böden sei insbesondere bei Starkregen essenziell. Denn unversiegelte und natürliche Böden sind das wichtigste vorbeugende Auffangbecken für hohe Mengen an Niederschlagswasser. Ein versiegeltes Supermarktgelände kann aber kein Wasser aufnehmen und es kann auch kein Grundwasser gespeichert werden.

Wollen wir dieses 1,5 Hektar große System aus natürlichem Leben, Nährstoffen, Luft und Wasser wirklich opfern? Und das für eine x-te Supermarktfiliale, die sich mit dem tatsächlichen Bedarf nicht begründen lässt? Ist dies überhaupt noch zeitgemäß?

Eure engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürger von Nußloch intakt e. V.

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